Anstoßen, hat am 08.08.2018 stattgefunden

Ein Experiment zum Alkoholverbot im öffentlichen Raum

Der Verlauf und das Ergebnis kurz zusammengefasst:

Wir wollten anstoßen, wir haben angestoßen, aber wir haben keinen Anstoß erregt.

Die Agenda lautete, sich an einem normalen Wochentag am Grazer Hauptplatz zu treffen und eine kleine gepflegte Party zu feiern. 15 gut bis elegant gekleidete Menschen fanden sich am frühen Abend des 8. August beim Brunnen auf der Platzmitte ein, ließen sich von einer Kellnerin die Weingläser (mit Saft) füllen, prosteten sich gegenseitig zu, tranken, unterhielten sich und warteten, was passieren würde. Es passierte nichts. Weder schritt die Ordnungswache ein noch gab es eine nennenswerte allgemeine Reaktion innerhalb der 45-minütigen Dauer des Zusammentreffens – ganz so wie man sich normales Stadtleben vorstellt (wäre da nicht die Verbotszone). Eine interessante Beobachtung konnten wir allerdings machen: Sowohl der Wachdienst als auch uniformiertes Personal der Ordnungswache beobachteten uns die ganze Zeit über aufmerksam vom Rathauseingang aus – und taten nichts…

Das Experiment beweist nichts, ist aber auch nicht gescheitert. Es hat unseren Verdacht, das Alkoholverbot könnte sich gezielt gegen bestimmte Menschengruppen richten und damit diskriminierend sein, jedoch eher bekräftigt als widerlegt.

Um Evidenz zu erlangen haben wir keine andere Wahl, als den Anstoßversuch in abgeänderter Anordnung zu wiederholen. Wir wollen es wissen, also werden wir euch an einem neuen Tag am selben Ort wiedertreffen und wieder so tun, als ob wir Alkohol konsumieren würden. Einladungen werden folgen.

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