Ein Experiment zum Alkoholverbot im öffentlichen Raum
Der Verlauf und das Ergebnis kurz zusammengefasst:
Wir wollten anstoßen, wir haben angestoßen, aber wir haben keinen Anstoß erregt.
Die Agenda lautete, sich an einem normalen Wochentag am Grazer Hauptplatz zu treffen und eine kleine gepflegte Party zu feiern. 15 gut bis elegant gekleidete Menschen fanden sich am frühen Abend des 8. August beim Brunnen auf der Platzmitte ein, ließen sich von einer Kellnerin die Weingläser (mit Saft) füllen, prosteten sich gegenseitig zu, tranken, unterhielten sich und warteten, was passieren würde. Es passierte nichts. Weder schritt die Ordnungswache ein noch gab es eine nennenswerte allgemeine Reaktion innerhalb der 45-minütigen Dauer des Zusammentreffens – ganz so wie man sich normales Stadtleben vorstellt (wäre da nicht die Verbotszone). Eine interessante Beobachtung konnten wir allerdings machen: Sowohl der Wachdienst als auch uniformiertes Personal der Ordnungswache beobachteten uns die ganze Zeit über aufmerksam vom Rathauseingang aus – und taten nichts…
Das Experiment beweist nichts, ist aber auch nicht gescheitert. Es hat unseren Verdacht, das Alkoholverbot könnte sich gezielt gegen bestimmte Menschengruppen richten und damit diskriminierend sein, jedoch eher bekräftigt als widerlegt.
Um Evidenz zu erlangen haben wir keine andere Wahl, als den Anstoßversuch in abgeänderter Anordnung zu wiederholen. Wir wollen es wissen, also werden wir euch an einem neuen Tag am selben Ort wiedertreffen und wieder so tun, als ob wir Alkohol konsumieren würden. Einladungen werden folgen.
Foto: Michi Pletz, Gassenkino in der Kosakengasse Graz
Gassenkino
Am Donnerstag, 12. Juli bei Einbruch der Dunkelheit wurde von uns – wenige Stunden vorher via Newsletter und Facebook etc. angekündigt – an sieben Standorten gleichzeitig der öffentliche Raum der Stadt zum Wohnzimmer umfunktioniert. Ausgestattet mit Sitzgelegenheiten, dem besten selbstgemachten Popcorn aller Zeiten (danke Birgit!) und Getränken haben wir es uns auf Gehsteigen und Plätzen gemütlich gemacht und einige ausgewählte Fassaden mit unserer stummen Filmauswahl in ungewohntes, bewegtes Licht getaucht, um unser Filmerlebnis mit der Nachbarschaft und den PassantInnen zu teilen.
Positive Aufmerksamkeit erregt hat das überall, manchmal eher subtil und verhalten, manchmal ganz offen ausgelebt. Vor allem an den belebteren Standorten hat das Freiluftfernsehen durchaus für Aufsehen, neugierige Blicke, Erstaunen, vor allem aber auch für Lachen, Unterhaltung und Freude gesorgt.
Damit wurden unsere Erwartungen fürs Erste erfüllt. Es gibt aber noch Entwicklungspotential.
Die gewonnenen Erkenntnisse:
Man sollte das viel öfter machen ….
Je größer die anwesende Personenzahl, desto eher bricht die Hemmschwelle und es gesellen sich auch Fremde dazu, um am Gemeinschaftserlebnis des Gassenkinos teilzuhaben.
Wir bedanken uns bei allen MithelferInnen, BesucherInnen und Interessierten, besonders bei Streetcinema Graz für den Verleih ihrer Geräte an de facto Fremde. Vielen Dank auch für die Fotos Michi, Eva, Benni und Jürgen!
Special thanks to Buster Keaton and the Warner Brothers!
Demnächst im Radio:
Bericht/Interview auf RADIO%ATTAC c/o Radio Orange
Sonntag 12.08.2018 um 10 Uhr (Grünfläche vor Körösistraße 1-5)
Jede westlich geprägte Stadt verfügt über eine Vielzahl mindergenutzter Rest- und Abstandsflächen, in Graz sind diese Flächen oft sogar begrünt, Sitzbänke gibt es zB. aber nicht. Meist schaffen sie einfach nur Distanz. Kaum jemand käme auf die Idee sie aktiv zu nutzen. Welche Verschwendung!
Wir werden die prominent gelegene Rest-Grünfläche vor den Häusern Körösistraße 1-5 mit Leben erfüllen und sie im Sinne eines Parks benutzen. Deshalb gibt es am Sonntag den 12.8.2018 die einmalige Gelegenheit dort zu picknicken! Bringt Eure Federballschläger, Liegestühle, Picknickdecken und Jausen mit und lasst uns am Restl gemeinsam Essen!
Bitte gerne Freunde und Verwandte einladen!!!
Unser Ziel ist es zur kreativen Nutzung des öffentlichen Raumes anzuregen und nicht einfach alle aus Gewohnheit entstandenen Probleme hinzunehmen.
LASST UNS DIE STADT ALS WOHNZIMMER LEBEN
Eine Veranstaltung im Rahmen des Architektursommers, Urbs’R’Us wird unterstützt von: Architektursommer2018, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten #architektursommer#graz#urbsrus#restlessen
Heute findet endlich unsere Nichtwohnnutzung 5% VOL -(Beisl-)Tour statt.
Wir freuen uns schon sehr auf einen spannenden Tag und auf interessante Einblicke. Unten gibts unseren Tourplan – wir sind gespannt wie lange wir dem Plan folgen werden, bzw. wann wir die Improvisation starten……
Natürlich gibts auf Instagram und Facebook auch eine Live-Berichterstattung – folgt uns!
Fernsehen ist eine der Lieblingsfreizeitbeschäftigungen der ÖsterreicherInnen. Man geht ihr üblicherweise im eigenen Wohnzimmer nach. War es früher eindeutig eine Gemeinschaftsaktivität der Familie, hat sich das Verhalten diesbezüglich aufgrund des Angebots an Technologien und Programmen ausdifferenziert und individualisiert. Uns fehlt der frühere Gemeinschaftsaspekt. Da dieser auch vom klassischen Lichtspieltheater/Kino, aber auch von diversen Sommerkinos in ihrer nunmehr fast ausschließlich kommerziellen Funktion, nicht erfüllt wird, versuchen wir das Gemeinschaftserlebnis Kino/Fernsehen auf anderem Weg in die Stadt zu bringen.
Da auch der urbane öffentliche Freiraum unser Wohnzimmer ist und die Außenwände der Häuser die Innenwände dieses Wohnzimmers bilden, werden wir unsere Beamer/ Projektoren aus den Fenstern auf die gegenüberliegenden Fassaden richten. Durch die Außenprojektion können wir unseren Lichtspielgenuss mit der Nachbarschaft und den PassantInnen teilen.
Ganz nach dem Motto: Die Stadt als Wohnzimmer.
Das Gassenkino soll am Donnerstag den 12. Juli 2018 ab ca. 21 UHR an verschiedenen Orten in GRAZ stattfinden.
Wir haben schon einige Standorte fixiert, sind aber noch immer auf der Suchen nach tollen Plätzen an welchen wir die Stadt zum Fernsehen einladen könnten.
Wenn du zufällig eine einigermaßen zentrale Wohnung hast aus welcher man toll auf das Nachbarhaus beamen könnte, deine Nachbarn vielleicht ein Büro sind oder auf Urlaub- oder auch einfach einverstanden? Bitte melde dich bei uns – wir würden uns wirklich freuen wenn wir die Aktion noch ein bisschen ausweiten könnten!
Wir werden die Standorte kurzfristig (am Donnerstag Abend) bekanntgeben, also packt eure Klappstühle, Picknickdecken oder Bierkisten und freut euch mit uns aufs Gassenkino!
Wohnungsbau ist in Zeiten wachsender Städte ein zentrales
Thema. Die Anzahl der Wohnungen, die in den nächsten Jahren in den
Ballungszentren geschaffen werden müssen, wird stetig nach oben korrigiert. Die
Folge daraus sind immer größere Wohnbauprojekte. 500 Wohnungen und mehr, die
von einem Bauträger an einem Ort für tausende Menschen errichtet werden, sind
2018 in Graz, Wien und anderen Landeshauptstädten keine Besonderheit mehr.
Große Wohnsiedlungen sind seit der Nachkriegszeit an sich keine Seltenheit, das
Tempo der Errichtung und die immer größere Ausdehnung von Wohngebieten in
Stadtrandlagen ist für Österreich jedoch neu.
Städtebauliche Projekte seit der Moderne präferierten Gebiete
mit einheitlichen Nutzungen und klarer Funktionstrennung. Diese Einstellung war
nicht neu, sondern rührte von der Idee der Gartenstadt her. Verständlicherweise
möchte Niemand neben Industrieanlagen wohnen oder direkt an einem Bahnhof, aber
nicht alle urbanen Funktionen sind mit dem Wohnen per se inkompatibel.
Mittlerweile muss man diese Einstellung, auch aufgrund der massiven Belastung
unserer Städte durch erhöhtes Verkehrsaufkommen, überdenken und sollte die
Auswirkungen solcher reinen Wohngebiete etc. nicht unterschätzen. Anhand
internationaler Beispiele (zB. Banlieus Paris, Husby Stockholm) können die
Zustände in großen monofunktionellen Wohngebieten, die oft durch Isolation zu
sozialen Brennpunkten werden, auch in den Medien verfolgt werden. Dort sind die
Probleme durch mangelnde Nutzungsdurchmischung allgegenwärtig.
Wie gehen wir mit diesen, bei uns verhältnismäßig wenig diskutierten, aber
immer aktuellen Problemstellungen um?
In vielen Projekten werden neuerdings bereits in den
Wettbewerbsausschreibungen (sofern Wettbewerbe abgehalten werden) die Wohnfunktion
ergänzende Nutzungen vorgeschrieben. In Graz Reininghaus beispielsweise
inkludieren die Ausschreibungen der Wohnquartiere meist die Forderung nach
mindestens 5% Nichtwohnnutzung. Genauer gesagt müssen 5% der Nutzflächen gem.
Stmk.WBFGes. 1993 i.d.g.F, §2 Pkt.7 mit anderen Funktionen als Wohnen belegt
werden. In manchen Fällen werden konkrete Nutzungen vorgegeben, welche
unterzubringen sind, z.B. Kinderbetreuungseinrichtungen, Handel, Gewerbe.
Inhalt
Wir wollen anhand bereits gebauter und bewohnter Beispiele
herausfinden, ob es sich bei einer Durchmischung von 95% zu 5% um
funktionierende, belebte Mischquartiere handelt, oder ob andere Verhältnisse
zielführender wären. Kann die gesellschaftliche Funktion der Durchmischung mit
einem Prozentsatz fixiert werden oder sind solche Zahlen willkürlich? Wie kommt
es in Graz zur Benchmark von 5% Nichtwohnnutzung, wenn z.B. die Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen einen Mindestwert von 10% für die
Entstehung durchmischter Quartiere nennt, und das in Kombination mit wesentlich
höheren Bebauungs- und Bevölkerungsdichten auf größeren Mindestflächen, als sie
bei uns üblicherweise geplant und errichtet werden?[1]
Welche Auswirkungen hat eine derart geringe Heterogenität auf
das Leben der Menschen in diesen Quartieren? Welche Formen nimmt das Leben in reinen
„Schlafquartieren“ an? Wie sehen die „anderen“ Nutzungen aus? Wer nutzt diese? Haben
sie einen Mehrwert? Hat die geringe Durchmischung einen direkten Anteil an der
Entstehung sozialer Brennpunkte? Inwiefern reagieren die BewohnerInnen selbst
auf die oft fehlenden Nahversorger etc. oder ist das Leben in reinen
Schlafstätten bereits völlig selbstverständlich geworden? Was bedeutet das
Fehlen von bestimmten Zusatznutzungen im Wohnumfeld für die Funktionsweise der
Stadt? Welche Bedeutung kommt der Nutzungsmischung in der sich wandelnden
Gesellschaft zu? Wo lerne ich meine Nachbarn kennen, wenn es kein Cafè und keinen
Laden mehr gibt? Wo sind die Grenzen zwischen Wohnsiedlung, Nachbarschaft und
Quartier zu orten?
Kann Nachbarschaft und Nachbarschaftlichkeit überhaupt noch entstehen, wenn es
keine gemeinsamen Wege und Treffpunkte gibt? Wodurch entstehen sie sonst?
Wir werden archetypische Siedlungen im Rahmen von Touren vor
Ort aktiv und aktionistisch erkunden. Mit Besuchergruppen werden wir unangemeldet
in die (Privat)Sphären der Schlafstädte eindringen und oben aufgeworfene Fragen
mit den NutzerInnen, den BetreiberInnen der Nichtwohnnutzungen und den
BewohnerInnen vor Ort besprechen. Durch Hintergrundinformationen von Peers (ArchitektInnen,
ErrichterInnen, sonstige lokale „KennerInnen“ der Siedlungen) werden
die eigenen Wahrnehmungen ergänzt und weiter hinterfragt werden. Interessierten
Menschen soll die Bedeutung dieser Nutzungen, deren Funktionsweise und die Art ihrer
Entstehung oder Initiation näher gebracht werden. Durch die Erkundung in der
Gruppe soll ein breiteres Bild und Eintauchen in die Szenerie ermöglicht
werden. Fotos und Videoschnipsel die während der Touren entstehen sollen ein möglichst
direktes und unmittelbares Bild zeichnen. Alle Teilnehmer sind eingeladen ihre Beobachtungen
festzuhalten und in die Dokumentation einzubringen.
Als Objekte der Erkundung und Erforschung dienen verschiedene
Wohnsiedlungen in allen 17 Bezirken der Stadt Graz, sowie am Übergang zwischen
Stadt und Umland, die sich durch ihre unterschiedlichen Bauweisen und Alter
auszeichnen, aber auch durch die verschiedenen Mischungsverhältnisse ihrer
Nutzungen. Anhand dieser sehr verschiedenen Beispiele soll die Bedeutung der
Heterogenität unabhängig von anderen Faktoren wie z.B. des sozialen Gefüges und
der umgebenden städtebaulichen Situation untersucht und im Rahmen einer
Dokumentation (Website, Print und Ausstellung) zugänglich gemacht werden.
Ziel
Ziel des Projekts ist die intensive und direkte
Auseinandersetzung mit den realen Ausformungen der festgesetzten Richtwerte für
Nutzungsmischungen. Was sind diese „anderen Nutzungen“ und was bedeuten sie für
die Nutzer der umgebenden Wohnbebauung? Kann man bei 5% überhaupt schon von
Mischnutzung sprechen, oder müsste der Anteil der wohnfremden Nutzungen höher
sein? Warum werden die zusätzlichen Nutzungen „wohnfremd“ genannt,
wenn sie in Wahrheit von der Fachcommunity als essentiell für funktionierende
Nachbarschaften angesehen werden? Ab welchem Verhältnis kann man von einem urbanen
Quartier sprechen, wann handelt es sich um eine Wohnsiedlung, die nur als
Bettenstadt funktioniert? Ab welchem Durchmischungsgrad funktioniert soziale
Interaktion, ab wann soziale Kontrolle? Welchen Einfluss hat die vorhandene
oder nicht vorhandene Heterogenität auf die Menschen, die in diesen Siedlungen
wohnen? Fühlt man sich als BesucherIn als Eindringling / Fremdkörper oder gibt
es eine Zone der Öffentlichkeit, in der man nicht weiter auffällt und sich willkommen
fühlt? Gibt es Gemeinsamkeiten/ Besonderheiten die alle diese Nebennutzungen
und Ihre Betreiber vereinen?
Was können wir daraus für zukünftige Planungen und
städtebauliche Projekte lernen?
Die Ergebnisse werden nicht wissenschaftlich empirisch
erarbeitet, sondern angelehnt an die Methode der Psychogeografie aus individueller
Wahrnehmung bzw. aus der Gruppenwahrnehmung, psychischem Erleben und Verhalten in
Form von subjektiven Momentaufnahmen (Fact-Finding-Mission = Erkundungstrip +
Gruppenexkursion und Interaktion mit den BewohnerInnen) generiert, zur
Diskussion gestellt und aufgezeichnet.
Realisierungsindikatoren
Sämtliche Führungen/Touren werden fotografisch und/oder
filmisch dokumentiert, kartographiert und über eine Webseite veröffentlicht.
Interviews, Fotos, Berichte der TeilnehmerInnen der Touren, aber auch
empirische Hintergrundinformationen werden Teil der Dokumentation sein. Sofern ausreichende
finanzielle Mittel vorhanden sind, wird das Projekt auch im Rahmen einer
Ausstellung und Printdokumentation veröffentlicht werden.
Das Projekt im Herbst 2018 dient als Einstieg in eine
längerfristige Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der
immer homogeneren Quartiere.
Ablauf und Zeitplan
Eine erste Erkundungstour/Fact-Finding_Mission und
Kontaktaufnahme mit Auskunftspersonen (Peers) erfolgt als inhaltliche Projektanbahnung
und Testlauf bereits im Juni 2018. Die detaillierte Aufbereitung und
Ausarbeitung des eigentlichen Tourprogramms ist für September 2018 geplant.
Führungen/Touren mit Gastkommentaren unter Einbeziehung von Peers sind ab Ende
September geplant. Danach wird die inhaltliche Aufbereitung und Dokumentation
des Projekts bis Ende November 2018 erfolgen, sowie nach Maßgabe der
finanziellen Mittel auch die Ausstellung.
Die Touren werden jeweils im Rahmen eines Tagesprogramms
mittels öffentlichen Verkehrsmitteln abgehalten. Die Gruppengröße wird zwischen
5 und 25 Personen liegen, eine Selektion der TeilnehmerInnen gibt es nicht. Die
Teilnahme ist öffentlich und kostenlos, für Verpflegung und Tickets werden die
Teilnehmer selbst sorgen. Als Peers/Kommentatoren werden PlanerInnen,
AnrainerInnen und NutzerInnen aber nach Möglichkeit auch Verantwortliche der
Stadtplanung und InvestorInnen geladen werden.
Gemeinsam werden die Siedlungen besucht und aktiv erkundet
bzw. versucht werden, Kontakt zur BenutzerInnen herzustellen um möglichst viel
über das Zusammenleben in Erfahrung zu bringen. Dabei werden die BesucherInnen
wie eine Gruppe TouristInnen vorerst als Fremdkörper im Siedlungsinneren
abgestellt und sollen sich durch eigene Beobachtungen an den lokalen Verhaltenscode
annähern. Besonderes Augenmerk wird auf die Erkundung der Funktionalität und
Wirkung der öffentlich zugänglichen Nichtwohnnutzungen als Katalysator für eine
lebendige Nachbarschaft gelegt, insbesondere Gastronomie und Handel.
Eine Tour ist terminlich bereits festgelegt. Sie wird am
29.9.2018 im Rahmen des Architektursommers stattfinden und um 11Uhr vor dem
Haus der Architektur starten.
Bereits fixierte Objekte der Erkundung (die auch im Rahmen der
Touren besucht werden sollen) sind folgende Siedlungen, die im Zuge der
Projektrecherchen weiter ergänzt werden:
Am Arlandgrund (Andritz)
Terrassenhaussiedlung (St. Peter)
Eisteichsiedlung (Waltendorf)
Eggenberger Gürtel 71
Wohnpark Gösting
Messequartier(Jakomini)
GreenCity (Straßgang)
Brauquartier (Puntigam).
Für weitere Touren außerhalb von Graz sind wir derzeit auf der
Suche nach geeigneten Bus-/ Bahnverbindungen und Objekten.
Projektinitiative und Projektträgerschaft:
DI Dr. Ida Pirstinger: Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz;
bis 2007 Mitarbeit in Architekturbüros in Graz, Wien und
Salzburg; seit 2003 Lehrtätigkeit an der Technischen Universität Graz und an
der Fachhochschule Salzburg; 2007-2013 Universitätsassistentin am Institut für
Gebäudelehre der TU Graz, Promotion in den Fachbereichen Gebäudelehre und
Städtebau über die Nachverdichtung von innerstädtischen Quartieren; 2016
Researcher an der TU Wien; seit 2014 freiberufliche Wissenschaftlerin und
Konsulentin mit den Forschungsschwerpunkten Stadtentwicklung, urbane
Nachverdichtung, Stadt- und Gebäudetypologien, methodische, typologische und
prozessuale Ansätze zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
Mitarbeit:
DI Birgit Schiretz: Matura und Meisterklasse an der HTBLA Ortwein für Kunst und Design,
in der Fachsparte Plastische Formgebung, währenddessen Teilnahme an
verschiedenen Ausstellungen und Wettbewerben, sowie verschiedenen privaten
künstlerischen Projekten; Studium der Architektur an der Technischen
Universität Graz; währenddessen Studienassistentin am Institut für
Gebäudelehre; Mitgestaltung verschiedener Ausstellungen und Veranstaltungen im
Zuge der Institutstätigkeit; Installation im Zuge des Projekts: Zone 101, Kunst
im öffentlichen Raum Graz 2007; 2012 Diplom: Gries Works Green, Entwicklung
eines nachhaltigen Stadtquartiers, bis September 2017 Projektleiterin im
Architekturbüro Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH; im Zuges des
Architektursommers 2015 Veranstaltung von Führungen zum Thema Architektur im
Hintergrund gemeinsam mit DI Eva Maria Hierzer; Gründerin der
Vernetzungsplattform www.architekturarbeit.at und des Unternehmens aufputz –
Werbeagentur DI Birgit Schiretz.
DI Dominik Johannes Weißenegger:
Matura an der HTBLA Wolfsberg für Wirtschaftsingenieurswesen.
Während der Schulzeit Ausbildung zum Saxophonisten und Mitglied diverser
Ensembles und Bands; Studium der Architektur an der Technischen Universität
Graz, währenddessen Studienassistent am Institut für Gebäudelehre;
Mitgestaltung verschiedener Ausstellungen und Veranstaltungen im Zuge der
Institutstätigkeit. Gründer des Kunst- und Kulturvereins Omnii; Organisation
und Gestaltung von Kunstinstallationen im Zuge des Studiums und der
Vereinstätigkeit; 2014 Diplom mit Auszeichnung: Neues Quartier Steyrergasse –
Reboot the mission; 2014-2015 selbstständige Tätigkeit für verschiedene
Architekturbüros; seit 2015 erfolgreich in der Wettbewerbsabteilung bei balloon
architekten ZT-OG tätig.
[1] DGNB – Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (2018): Zertifizierungsvoraussetzungen
für Quartiere, in:
http://www.dgnb-system.de/de/zertifizierung/zertifizierungsvoraussetzungen/#Quartiere;
(Stand 27.3.2018)
Im Architektursommer 2018, von Juni bis September, haben wir viel vor!
Es wird neben unseren Nichtwohnnutzung 5% VOL -Touren noch einige andere superspannende Aktionen geben!
Wenn ihr die streng geheimen vorab Informationen bekommen möchtet oder uns vielleicht sogar unterstützen wollt – meldet euch für den Newsletter an oder schreibt uns einfach!
Tour zur qualitativen Erforschung von Nichtwohnnutzungen
17 Bezirke. 17 Projekte mit geringer Heterogenität. Bei neuen Stadtquartieren wird der Anteil an Nichtwohnnutzung oft mit 5% festgelegt. Doch reicht dieser Anteil des Nichtwohnens um Urbanität zu fördern? Wie werden diese Orte genutzt und wie präsentieren sie sich? Im Rahmen einer Beisltour durch Graz wollen wir uns diesen Räumen niederschwellig annähern. Ziel ist es, ein Gefühl für räumliche und inhaltliche Konsequenzen von statistischen Vorgaben zu bekommen.
Alle Grazer Bezirke an einem Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen und in jedem kurz zu verweilen stellte sich im Selbstversuch 2017 als nicht einfach heraus.
Was blieb war der Eindruck von Orten mit geringer Heterogenität, vom Fehlen des Öffentlichen und das Bemerken einer artifiziellen Eigenart der Nebennutzungen in den Wohnquartieren. Wir möchten diese Orte im Rahmen ganztägiger Touren – mit Bus und Bim – noch einmal besuchen.
Ein Bewusstsein für diese speziellen Orte und Situationen soll durch die Methode der Beisltour, durch Gespräche mit NutzerInnen und mittels Hintergrundinformationen erlebt und geschaffen werden.
Termine:
Wir müssen den ersten Termin leider wegen Krankheit auf 14.7. verschieben!
14.7.2018 und 29. September 2018
Wir treffen uns jeweils 11 Uhr beim HDA (Mariahilferstraße 2, 8020 Graz).
Pro Person ist ein gültiges Tagesticket der GVB nötig, dieses ist selbst zu besorgen!
Bitte unbedingt um Anmeldung per Mail, wir können pro Tour nur 25 Personen mitnehmen! mail@urbs-r-us.org
Ihr werdet dann auch per Mail auf dem Laufenden gehalten was die Touren und unsere anderen Aktionen betrifft!
Urbs’R’Us beschreibt eine Folge unzusammenhängender Interventionen im öffentlichen Raum der Stadt Graz & Umgebung. Damit soll die Aufmerksamkeit zufällig vorbeikommender PassantInnen auf besonders positive oder auch fragwürdige Ausprägungen funktionaler Aspekte und deren Nutzung im Stadtraum gelenkt und sie zu Aktion und Reaktion angeregt werden.
Die Aktionen sind als harmlose, aber effektvolle „Streiche“ konzipiert, um auf humorvolle Weise zum Nachdenken darüber anzuregen, für wen und wofür öffentlicher Raum eigentlich zur Verfügung steht und zur bewussteren Inanspruchnahme zu animieren. Einige Interventionen werden nach den Prinzipien des Tactical und Do-it-Yourself-Urbanism als Pop-Up-Statements einfach auftauchen und zielen auf langfristige Änderungen von leicht ausräumbaren Missständen durch kurzfristige Handlungen ab. Einige Aktionen werden via Social Media angekündigt und als partizipative Mitmachevents durchgeführt. Rückstände sind nur in den Köpfen der Menschen beabsichtigt.
Einige der Aktionen werden im Zuge des Architektursommers von 1. Juni 2018 – 30. September 2018 passieren.
Wir wollen hier aber gar nicht zu viel verraten, die Aktionen/Interventionen werden kurzfristig via Facebook, Instagram, Email und Homepage angekündigt – folgt uns – um auf dem Laufenden zu bleiben!